So schützen Sie Ihr Auto vor Hagelschlag

Wie entsteht Hagel?
Zu Hagel kommt es immer dann, wenn mehrere Regentropfen gefrieren und sich dabei zusammenschließen. Stellen Sie sich eine gewaltige Gewitterwolke vor. In dieser Wolke gibt es erhebliche Temperaturunterschiede. Während es im unteren Bereich mild ist, herrschen im oberen Teil eiskalte Temperaturen. Nun kondensieren im unteren Teil der Wolke warme Luftmassen, sie werden zu Tropfen. (Sie kennen diesen Effekt von Ihrem Spiegel im Bad.) Diese Tropfen werden in der Wolke durch starke Winde mehrfach nach oben und unten gewirbelt. Sie ändern dabei ihren Zustand und gefrieren. Gleichzeitig vereinigen sich immer mehr der gefrorenen Tropfen während der Zirkulation zu immer größeren Eiskristallen und fallen – wenn sie schwer genug sind - als Hagelkörner zu Boden.
Welchen Durchmesser haben Hagelkörner?
Meist zwischen einem halben und mehreren Zentimetern: Die Spannweite reicht also von vergleichsweise kleinen Körnern bis hin zu Golf- oder sogar Tennisbällen. Ist der Durchmesser hingegen deutlich geringer, dann spricht man von Graupel.
Zu welcher Jahreszeit tritt Hagel am häufigsten auf?
Vor allem im späten Frühling, wenn die Tage allmählich wärmer und die Nächte milder werden. Entscheidend sind dabei die Temperatur der aufsteigenden Luft, eine starkes Temperaturgefälle zwischen der Erdoberfläche und dem Himmel, Gewitterwolken und die Intensität der vertikalen Luftzirkulation innerhalb dieser Wolken. Für den Temperaturunterschied spielt die Sonne natürlich eine erhebliche Rolle. Denn sie schafft es die Luft rasch zu wärmen. Deshalb kommt es vor allem tagsüber und am frühen Abend zu Hagelfall. In der Nacht ist dies hingegen deutlich seltener der Fall.
5 Tipps, wie Sie Ihr Auto oder Motorrad vor Hagel schützen
Hagel kann eine Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h erreichen. Entsprechend groß ist dann auch die Wucht beim Aufprall. Genau davor haben verständlicherweise alle Besitzer von Autos und Motorrädern Angst. Denn bei dem Aufprall der teils zentimetergroßen Körner bzw. Bälle kann es zu erheblichen Schäden kommen. Diese reichen von deutlich sichtbaren Lackschäden über Beulen und Dellen bis hin zu eingeschlagenen Scheiben.
Tipp #1: Garage oder Carport
Stellen Sie Ihr Fahrzeug zuhause – falls möglich und vorhanden - stets in einer Garage oder zumindest unter einem Carport ab.
Tipp #2: Warn-App
Installieren Sie sich auf Ihrem Smartphone eine Warn-App, die Sie vor Hagelschlag warnt. Das Handicap hierbei: Hagelschlag entsteht oft sehr schnell und lässt sich schwer vorhersagen. Es kommt deshalb oft vor, dass man von Hagel überrascht wird. Mehr dazu im nächsten Tipp.
Tipp #3: Brücke, Parkhaus oder Tankstelle
Sind Sie unterwegs und merken, dass sich ein Hagelschauer ankündigt, dann suchen Sie so schnell wie möglich Schutz unter einer Brücke, in einem Parkhaus oder an einer überdachten Tankstelle. Vorsicht ist hingegen bei Bäumen angebracht. Denn mit Hagel geht oft Sturm einher. Dieser kann Äste oder gar ganze Bäume schnell zu Fall bringen.
Tipp #4: Hagelschutzplane
Nicht immer besteht die Möglichkeit Zuflucht unter einem Dach oder einer Brücke zu suchen. Deshalb lohnt es sich, im Auto stets eine Hagelschutzplane dabei zu haben. Hagelschutzplanen sind meist mit Schaumstoff gepolstert und dämpften aufprallenden Hagel deutlich.
Tipp #5: Decken oder Pappe als Notbehelf
Haben Sie Decken im Auto? Am besten sogar mehrere? Oder Pappe? Dann können Sie damit Ihr Auto bedecken, um es vor Hagelschlag zu schützen. Wichtig dabei: Sichern Sie die Abdeckungen, z.B. mit Gummispannern wegen des meist einhergehenden Windes oder sogar Sturms. Wichtig dabei: Keine Frage, ein Blech- oder Glasschaden am Fahrzeug ist ärgerlich. Doch wesentlich wichtiger sind Ihre Gesundheit und körperliche Unversehrtheit. Schützen Sie deshalb erst sich und dann falls gefahrlos möglich Ihr Fahrzeug.
Was tun, wenn durch Hagel ein Schaden an Ihrem Fahrzeug bereits eingetreten ist?
Haben Sie eine Teil- oder Vollkaskoversicherung? Dann werden die durch den Hagelschaden entstandenen Reparaturkosten (oft deutlich im vierstelligen Bereich) in der Regel und teilweise unter Verrechnung des Selbstbehalts von der Versicherung übernommen. Wichtig dabei: Dokumentieren Sie den an Ihrem Fahrzeug entstandenen Schaden für die Versicherung sorgfältig und mit Fotoaufnahmen.